Das KI-Update für die Woche 33-2024
10.08. - 16.08.
Liebe KI-Enthusiasten,
herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres KI-Newsletters, der Sie über die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Welt der künstlichen Intelligenz auf dem Laufenden hält.
Wichtigste Punkte heute
🎨 xAI's Grok-2: Neues KI-Modell mit fortschrittlicher Bildgenerierung
🧪 Sakana's AI Scientist: Autonome Forschung von der Idee bis zum Manuskript
💻 Cosine's Genie: KI-Unterstützung für Programmierer in 15 Sprachen
🖼️ Google's Imagen 3: Verbesserte KI-Bildgenerierung jetzt für US-Nutzer verfügbar
Viel Spaß
Ihr
Martin Blaha
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Produktneuheiten
Grok-2: Fortschrittliche Bildgenerierung und ethische Bedenken
xAI hat Grok-2 und Grok-2 mini in der Beta-Version veröffentlicht, die nun die Generierung von Bildern auf der Plattform X ermöglichen. xAI kooperiert mit Black Forrest Labs, einem deutschen Startup aus Freiburg. Die neuen Grok-KI-Modelle zeigen verbesserte Fähigkeiten in der Bild- und Textverarbeitung, wobei Grok-2 in frühen Tests bessere Ergebnisse als sein Vorgänger Grok-1.5 liefert.
Nutzer können kreative Bilder frei aus Textbeschreibungen erstellen, was jedoch auch Bedenken der Kritiker hinsichtlich der möglichen Verbreitung von Fehlinformationen und Urheberrechtsverletzungen hervorruft, da es an Einschränkungen für die Bildgenerierung mangelt. Andere Nutzer freuen sich, dass die KI-Modelle nicht zensiert sind. Falls Sie ein zahlender Nutzer von X sind, können Sie hier das neue Grok ausprobieren.
Die Zukunft der Forschung: Sakana’s AI Scientist
Die Sakana AI hat mit dem AI Scientist ein System entwickelt, das die gesamte Forschung autonom durchführen kann, von der Ideenfindung bis zur Erstellung wissenschaftlicher Manuskripte. Durch die Zusammenarbeit mit führenden Universitäten wird eine automatisierte Peer-Review-Prozess implementiert, der nahezu menschliche Genauigkeit erreicht. Kritiker warnen jedoch vor ethischen Bedenken, insbesondere hinsichtlich der möglichen Überlastung des akademischen Systems und der Risiken unsicherer Forschung. Trotz der bestehenden Herausforderungen zeigt das Projekt das Potenzial, die wissenschaftliche Innovation erheblich zu beschleunigen und zu demokratisieren.
👉 Die Mitteilung von Sakana AI
Cosine präsentiert Genie: KI, die Programmierer unterstützt
Cosine präsentiert mit Genie eine innovative KI-Lösung für Softwareentwickler, die Programmieraufgaben autonom oder kollaborativ bewältigt. Genie kann in 15 Sprachen codieren, Fehler beheben und Tests durchführen. Der generierte Code wird sicher in GitHub-Repos des Nutzers gespeichert. Genie wird als erschwingliches Einstiegsangebot für Einzelpersonen und ein Enterprise-Angebot mit erweiterten Funktionen für Unternehmen angeboten. Es verspricht, die Produktivität von Entwicklungsteams zu steigern und Routineaufgaben zu beschleunigen. Cosine plant, sein KI-Modellangebot auszubauen und die Zusammenarbeit mit Open Source zu vertiefen.
Google’s Imagen 3 für Nutzer in den USA verfügbar
Google hat die neueste Version seines KI-Bildgenerators, Imagen 3, für Nutzer in den USA veröffentlicht. Dieses Tool, das über die AI Test Kitchen zugänglich ist, bietet verbesserte Details, Lichtverhältnisse und weniger störende Artefakte im Vergleich zu früheren Modellen. Imagen 3 ermöglicht es Benutzern, Bilder basierend auf Textaufforderungen zu erstellen und spezifische Änderungen vorzunehmen. Es gibt jedoch Einschränkungen, wie das Verbot, Bilder von öffentlichen Personen oder Waffen zu generieren. Trotz dieser Regeln unterscheidet sich Imagen 3 erheblich von anderen KI-Generatoren, die kontroverse Inhalte produzieren können.
👉 Artikel bei The Verge | Artikel bei VentureBeat
Industrienachrichten
Künstler feiern Fortschritt im Urheberrechtsprozess gegen KI-Bildgeneratoren
Die Klage von Künstlern gegen führende KI-Bildgeneratoren wie Midjourney und Stability AI kann nun in die Entdeckungsphase übergehen. Ein Richter entschied, dass die Vorwürfe der Urheberrechtsverletzung ausreichend sind, um weitere Untersuchungen zuzulassen. Die Kläger, darunter Sarah Andersen und Kelly McKernan, werfen den Unternehmen vor, ihre Werke ohne Erlaubnis verwendet zu haben. Während einige Ansprüche abgewiesen wurden, bleibt der zentrale Vorwurf des direkten Urheberrechtsverstoßes gegen Stability AI bestehen. Die Künstler sehen dies als bedeutenden Sieg und hoffen auf mehr Transparenz bezüglich der Trainingsdaten der KI.
OpenAI und Microsoft: Der Tragödie zweiter Teil
In den letzten Monaten hat sich eine faszinierende Geschichte um OpenAI, Microsoft und andere Tech-Giganten entwickelt:
Microsoft investierte über 12 Milliarden Euro in OpenAI, erhielt aber überraschend keinen Sitz mit Stimmrecht im Vorstand.
Apple nutzt nun ChatGPT von OpenAI für seine KI-Funktionen, ohne dafür zu bezahlen. Microsoft und Apple hatten kurzzeitig Sitze im OpenAI-Vorstand, die sie aber schnell wieder aufgaben, vermutlich aufgrund von Bedenken der US-Kartellbehörden.
Microsoft gründete daraufhin die eigene KI-Abteilung "Microsoft AI" unter Leitung von Mustafa Suleyman von DeepMind.
OpenAI kündigte mit SearchGPT eine eigene Suchmaschinen-KI an, was Microsoft dazu brachte, OpenAI nun als Konkurrenz in den Bereichen KI und Suche zu sehen.
Die Geschichte liest sich wie ein Drama um Macht, Geld und Einfluss in der KI-Branche. Dabei gerät leider das ursprüngliche Ziel von OpenAI, eine gemeinnützige Organisation zum Wohl der Menschheit zu sein, immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen dominieren die Interessen der Konzerne. Der Autor plädiert dafür, eine so wichtige Technologie wie KI in die Hände eines unabhängigen, internationalen Konsortiums zu geben, um eine ausgewogene Entwicklung zu gewährleisten.
KI verändert den Mainstream-Markt: Zerstörung und Neugestaltung
Im F.A.Z. KI-Podcast diskutiert Fotograf Boris Eldagsen die transformative Kraft der Künstlichen Intelligenz (KI) im kreativen Sektor. Er argumentiert, dass KI den Mainstream-Markt nicht nur zerstören, sondern auch neugestalten wird, indem sie die Art und Weise, wie Kunst geschaffen wird, verändert. Eldagsen beschreibt KI als hervorragendes Werkzeug für Künstler, das es ihnen ermöglicht, unabhängig von äußeren Bedingungen zu arbeiten. Dennoch betont er, dass die Erstellung einzigartiger Werke zeitaufwendig ist und eine präzise Eingabe erfordert. Die Episode beleuchtet die weitreichenden Auswirkungen von KI auf die Kreativbranche und die zukünftige Arbeitswelt.
Veröffentlichungen und Ankündigungen
LG bringt Südkoreas erste Open-Source-KI auf den Markt
LG hat mit der Einführung von Exaone 3.0, dem ersten Open-Source-KI-Modell Südkoreas, einen bedeutenden Schritt in der globalen KI-Landschaft gemacht. Dieses 7,8 Milliarden Parameter umfassende Modell zielt darauf ab, die KI-Forschung zu beschleunigen und ein robustes Ökosystem in Korea aufzubauen. Die Open-Source-Strategie könnte LG helfen, neue Einnahmequellen im Cloud-Computing zu erschließen und mit internationalen Akteuren wie Alibaba und dem Technologie-Innovationsinstitut der VAE zu konkurrieren. Exaone 3.0 verspricht verbesserte Effizienz und könnte die Dominanz westlicher Unternehmen herausfordern.
👉 Die Mitteilung von LG AI Research
Polymarket und Perplexity: Eine innovative Partnerschaft für Nachrichtenübersichten
Polymarket, ein Marktplatz für Vorhersagen, hat eine Partnerschaft mit der KI-gestützten Suchmaschine Perplexity geschlossen, um Nutzern Nachrichtenübersichten zu aktuellen Ereignissen anzubieten. Bei Klick auf ein Ereignis auf Polymarket wird eine Zusammenfassung relevanter Nachrichten angezeigt. Zusätzlich wird Polymarket Perplexitys "Pages"-Funktion nutzen, um Inhalte auf der Discover-Seite zu präsentieren. Diese Kooperation zielt darauf ab, vertrauenswürdige Informationen in einem zunehmend überladenen Internet bereitzustellen, während Perplexity durch API-Interaktionen Einnahmen generiert.
Zahlen, Studien, Wissenschaft
Technologiegiganten warnen: KI wird 92% der IT-Berufe umgestalten - Weiterbildung ist jetzt erforderlich
Eine Studie des AI-Enabled ICT Workforce Consortium, unterstützt von Tech-Giganten wie Google und Microsoft, zeigt, dass über 92% der IKT-Berufe durch KI verändert werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen in Schulungen investieren und Arbeitnehmer lebenslang lernen. Akademische Institutionen sind gefordert, ihre Lehrpläne anzupassen. Das Konsortium plant die Einführung einer "KI-Fähigkeiten-Taxonomie" und eines "KI-Workforce-Playbooks" zur Unterstützung der Weiterbildung.
Generative KI im deutschsprachigen Raum: Status und Herausforderungen
Die Lünendonk-Studie 2024 untersucht die Nutzung von generativer KI (GenAI) in Unternehmen des deutschsprachigen Raums. Trotz eines hohen Potenzials sehen 56 % der Unternehmen mangelndes Know-how als Hindernis. Nur 3 % haben GenAI vollständig integriert, während 34 % in der Erprobungsphase sind. Die Studie warnt vor der Gefahr von Schatten-KI durch unklare Nutzerrechte und betont die Notwendigkeit klarer Richtlinien, insbesondere im Kontext des EU AI Acts. Unternehmen, die frühzeitig in GenAI investieren, könnten sich langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.
Große Sprachmodelle sind von menschlichem Denken noch weit entfernt
Eine Studie der TU Darmstadt und der University of Bath zeigt, dass Große Sprachmodelle (LLMs) weit von menschlichem Denken entfernt sind. Die Forscher fanden heraus, dass die Modelle keine neuen Fähigkeiten entwickeln, sondern lediglich kontextuelles Lernen anwenden. Die als emergent bezeichneten Fähigkeiten sind demnach das Ergebnis von Anweisung und Modellgedächtnis, was erklärt, warum KI-Performance schwankt.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Prompt Well and Prosper!
Ihr
Martin Blaha
Das KI-Update ist eine wöchentliche Publikation, die von Martin Blaha (3pconsulting.net) produziert wird. Kontakt- und Geschäftsanfragen gerne über LinkedIn.