Liebe KI-Enthusiasten,
herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres KI-Newsletters, der Sie über die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Welt der künstlichen Intelligenz auf dem Laufenden hält.
Wichtigste Punkte heute
🤖 Sechs zentrale KI-Debatten: Sprachmodelle, AGI-Hype, Trainingsdaten, Geschäftsmodelle, GPU-Engpässe und KI-Agenten
🗣️ Kyutai präsentiert Moshi: Frei verfügbarer, stimmgesteuerter KI-Assistent mit kurzen Latenzzeiten
🎬 Runway's Gen-3 Alpha: Verbessertes Text-zu-Video-KI-Modell jetzt allgemein verfügbar
🧬 DeepMind's KI-Fortschritte in der Biologie: AlphaFold und AlphaMissense unterstützen Forschung
Viel Spaß
Ihr
Martin Blaha
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Industrienachrichten
Perplexity: Auf Kosten anderer zum Erfolg?
Perplexity strebt an, sich als Konkurrent zu Google Search zu etablieren. Es bietet direkt Antworten, anstatt zu den Quellen zu verweisen. Der Fokus liegt auf Genauigkeit und Fakten. Perplexity extrahiert laut dem Verge-Artikel Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen und generiert Zusammenfassungen und aggregierte Artikel, die die Originalquellen plagieren. Diese Praktiken verletzen Urheberrechte und entziehen den Erstellern des Inhalts den Zugang zu Einnahmen, so Verge. Perplexitys Taktiken, wie das Ausspähen von Twitter-Daten unter falschen Vorwänden, weisen auf eine fehlende Transparenz und ethische Unschlüssigkeit hin. Die Frage bleibt: Wird Perplexitys Nutzern und Investoren diese dubiosen Praktiken übersehen?
Apple erhält Beobachterrolle im Vorstand von OpenAI
Apple hat eine Vereinbarung mit OpenAI getroffen, wonach Phil Schiller, der für den App Store verantwortlich ist, einen Beobachterposten im Vorstand des KI-Unternehmens erhält. Schiller wird zwar kein Stimmrecht haben, aber an den Vorstandssitzungen teilnehmen können. Damit erhält Apple Einblicke in die internen Abläufe von OpenAI, während das Unternehmen plant, ChatGPT in seine Produkte wie macOS und Siri zu integrieren. Auch Microsoft hat bereits einen ähnlichen Beobachterstatus im OpenAI-Vorstand. Diese Doppelvertretung durch Tech-Giganten könnte die Diskussionen im Vorstand verkomplizieren.
Von AGI zu ROI: Die 6 KI-Debatten, die die Unternehmensstrategie 2024 prägen
Die Euphorie um KI-Durchbrüche wie ChatGPT ist abgeflacht. Stattdessen konzentrieren sich Unternehmen nun darauf, wie sie die bestehenden KI-Fähigkeiten für konkrete Anwendungsfälle nutzen können, so zumindest der Venturebeat-Artikel. Die sechs zentralen Debatten des Autors sind:
Ist das Rennen um die leistungsfähigsten Sprachmodelle beendet?
Ist der Hype um Allgemeine Künstliche Intelligenz (AGI) vorbei?
Wer darf Inhalte für das Training von KI-Modellen nutzen?
Verändert die KI die Kerngeschäfte der Unternehmen?
Gibt es einen Engpass bei Grafikprozessoren?
Wie können KI-Agenten sinnvoll eingesetzt werden?
Insgesamt zeigt sich, so der Autor: Der KI-Fortschritt ist weniger spektakulär als erwartet, aber Unternehmen finden zunehmend pragmatische Wege, KI in ihren Betrieb zu integrieren.
KI-Moderatoren erobern auch deutsche Nachrichtensender
KI-Moderatoren sind bereits auf verschiedenen Nachrichtensendern weltweit präsent, wie beispielsweise SBS in Korea, Xinhua in China und Doordarshan in Indien. Auch in Deutschland haben KI-Avatare ihren Platz im Fernsehen gefunden. So hat beispielsweise der regionale Sender Studio 47 aus Duisburg seine Nachrichtenproduktion vollständig auf eine automatisierte, KI-gesteuerte Lösung umgestellt. Statt menschlicher Moderatoren sind dort nur noch virtuelle Avatare für die Präsentation der Nachrichten zuständig.
Mastercard: Strategischer Einsatz von KI zur Optimierung und Innovation
Mastercard nutzt Künstliche Intelligenz (KI) strategisch, um Innovationen voranzutreiben, Geschäftsprozesse zu optimieren und die Sicherheit sowie Personalisierung seiner Dienste zu verbessern. Durch eine zweistufige Bewertung und strenge Governance stellt Mastercard einen ethischen und verantwortungsvollen Einsatz von KI sicher. Mastercard setzt KI primär in seiner Entscheidungsmanagement-Plattform ein, um Betrug effektiv zu erkennen und zu verhindern. Mastercard investiert auch in Mitarbeitertraining und spezialisierte Arbeitsplätze, um KI-Initiativen zu skalieren. Darüber hinaus untersucht Mastercard zukunftsweisende KI-Technologien wie generative KI und Quantencomputing für zukünftige Strategien.
Veröffentlichungen und Ankündigungen
Kyutai stellt Moshi vor - einen frei verfügbaren KI-Assistenten
Kyutai, ein gemeinnütziges KI-Forschungslabor in Paris, hat den ersten frei zugänglichen, stimmgesteuerten KI-Assistenten namens Moshi vorgestellt. Moshi zeichnet sich durch seine natürliche Sprachinteraktion, Kreativität und vor allem unglaublich kurze Latenzzeiten aus (<250ms), was eine fließende Kommunikation zwischen dem User und der KI ermöglicht. Das Labor möchte mit Moshi einen Beitrag zur offenen KI-Forschung leisten und den gesamten Ökosystemaufbau unterstützen. Dazu werden der Quellcode und die Modellgewichte von Moshi bald frei verfügbar gemacht, damit Forscher und Entwickler die Technologie weiterentwickeln können.
👉 Pressemittelung von Kyutai (PDF)
👉 Die Keynote von Kyutai (YouTube)
Produktneuheiten
Gen-3 Alpha Text-zu-Video ist jetzt für alle verfügbar
Runway hat seinen neuesten Text-zu-Video-KI-Modell Gen-3 Alpha allgemein verfügbar gemacht. Dieses Modell bietet eine deutlich höhere Qualität, Konsistenz und Bewegungssteuerung im Vergleich zu früheren Versionen.
Gen-3 Alpha basiert auf einer neuen, großangelegten multimodalen Infrastruktur und unterstützt verschiedene Runway-Tools wie Text-zu-Video und Bild-zu-Video. Das Modell ermöglicht eine detaillierte zeitliche Kontrolle, sodass Nutzer komplexe Übergänge und Keyframes erstellen können.
Seit seiner Einführung hat sich Gen-3 Alpha als Spitzenmodell etabliert und ist qualitativ mit Konkurrenzangeboten wie Kling, Sora und Luma vergleichbar. Das Modell ist ab sofort für 15 US-Dollar pro Monat auf der Runway-Website verfügbar.
Perplexity Pro-Suche: Leistungsfähige Problemlösung
Perplexity hat seine Pro-Suche-Funktionen aufgerüstet, um komplexere Probleme noch effektiver zu lösen. Die Upgrades umfassen erweiterte Analysefähigkeiten, eine verbesserte Kontexterkennung und eine präzisere Ergebnisdarstellung. Nutzer können nun komplexere Anfragen stellen und detailliertere Antworten erhalten, die auf einer tieferen Verarbeitung der Suchinhalte basieren. Diese Verbesserungen machen die Perplexity Pro-Suche zu einem leistungsfähigen Tool für anspruchsvolle Problemlösungen.
Zahlen, Studien, Wissenschaft
Meeker: KI und Universitäten müssen eng zusammenarbeiten
Laut der renommierten Technologieanalystin Mary Meeker müssen Unternehmen und Universitäten in den USA ihre Zusammenarbeit im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) verstärken. Meeker argumentiert, dass die USA zwar derzeit bei KI-Innovationen führend sind, dies aber nur durch eine engere Partnerschaft zwischen Technologiefirmen und Forschungseinrichtungen aufrechterhalten werden kann. Sie schlägt vor, dass Technologieunternehmen Universitäten mit Ressourcen wie Grafikprozessoren unterstützen, während Hochschulen ihren Ansatz ändern und Studenten als Kunden wahrnehmen sollten. Meeker sieht KI als eine transformativere Revolution als das Internet oder das Cloud Computing, da die Datenakkumulation der letzten Jahrzehnte nun für Optimierungen durch KI genutzt werden kann.
KI als Schlüssel zu den Geheimnissen des Lebens
DeepMind, das KI-Forschungslabor von Google, verändert fundamental das Verständnis genetischer Prozesse und deren Fehlfunktionen. Das 2021 eingeführte digitale Biologie-Netzwerk AlphaFold kann 3D-Proteinstrukturen und deren Funktionen im Körper präzise vorhersagen. Diese Durchbrüche wurden als herausragende Leistungen des Jahres gefeiert und sind 2022 die am häufigsten zitierten KI-Forschungsarbeiten geworden.
Die frei zugängliche AlphaFold-Proteindatenbank wird von über 1,7 Millionen Forschern in 190 Ländern für Studien zu Krebs, Covid-19 und neurodegenerativen Erkrankungen genutzt. DeepMinds jüngste Innovation, AlphaMissense, identifiziert Missense-Mutationen, die zu veränderten Aminosäuren in Proteinen führen können, was bei der Erkennung seltener Erbkrankheiten hilft.
DeepMinds Forschungsleiter Pushmeet Kohli sieht eine Zukunft, in der KI die Erschaffung einer virtuellen Zelle ermöglicht und die biomedizinische Forschung verändert, indem sie die Erkundung der Biologie in einer digitalen Umgebung erlaubt. KI und maschinelles Lernen bergen das Potenzial, die Komplexität des Lebens zu entschlüsseln und einen bedeutenden Schritt in Richtung wissenschaftlicher Entdeckungen zu machen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Prompt Well and Prosper!
Ihr
Martin Blaha
Das KI-Update ist eine wöchentliche Publikation, die von Martin Blaha (3pconsulting.net) produziert wird. Kontakt- und Geschäftsanfragen gerne über LinkedIn.