Liebe KI-Enthusiasten,
herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres KI-Newsletters, der Sie über die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Welt der künstlichen Intelligenz auf dem Laufenden hält.
Wichtigste Punkte heute
🆕 Anthropic stellt "Artifacts" vor: KI-Arbeitsbereich für verbesserte Zusammenarbeit
🚀 Google erweitert Gemini-API und launcht Open-Source KI-Plattform Gemma 2
💸 Aleph Alpha Finanzierung: Berichtete 500 Mio. $ Investition hinterfragt
🍎 Apple verzögert iOS 18 KI-Funktionen in EU aufgrund regulatorischer Unsicherheiten
Viel Spaß
Ihr
Martin Blaha
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Produktneuheiten
Anthropics Artifacts - Die nächste Stufe der KI-Integration
Erst letzte Woche hat Anthropic das neue KI-Modell Claude 3.5 Sonnet vorgestellt, jetzt wurde eine neue eine innovative Funktion namens Artifacts vorgestellt, die die Art und Weise, wie wir mit KI interagieren, neu definieren könnte. Artifacts ist ein spezieller Arbeitsbereich, der es Nutzern ermöglicht, KI-generierte Inhalte in Echtzeit zu manipulieren und zu verbessern, wodurch die Lücke zwischen KI als Werkzeug und KI als Kollaborationspartner geschlossen wird.
Im Gegensatz zu Tech-Giganten wie OpenAI und Google, die sich auf die Erweiterung von Modellkapazitäten und Benchmark-Ergebnisse konzentrieren, zielt Anthropics Ansatz darauf ab, KI zugänglicher, intuitiver und nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe zu integrieren. Artifacts hat das Potenzial, die Wissensarbeit in verschiedenen Branchen zu verändern, indem es Nutzern ermöglicht, KI-generierte Inhalte einfach zu bearbeiten, zu verfeinern und in ihre Projekte einzubinden.
Sie können die Funktion selbst als Nutzer des kostenlosen Tarifs bei https://claude.ai ausprobieren. Aktivieren Sie die Funktion “Feature Preview” im Menü und versuchen Sie es dann z.B. mit dem Prompt: “stelle grafisch die Bewegung eines schwarzen Lochs dar (in Javascript)”. Oder lassen Sie sich das Spiel Snake programmieren. Ihrer Kreativität - nicht nur bei Programmieraufgaben - sind keine Grenzen gesetzt.
Neue Features für die Gemini-API und Google AI Studio
Google hat neue Funktionen für seine Gemini-API und das Google AI Studio angekündigt. Dazu gehören:
Ein 2-Millionen-Token-Kontext-Fenster für Gemini 1.5 Pro, das allen Entwicklern zur Verfügung steht .
Codeausführungsfähigkeiten für Gemini 1.5 Pro und 1.5 Flash, mit denen Entwickler Python-Code generieren und ausführen können, um Genauigkeitsprobleme bei mathematischen oder datenbasierten Aufgaben zu lösen .
Die Einführung von Gemma 2 im Google AI Studio, damit Entwickler das Open-Source-Modell ausprobieren können .
Tuning-Funktionen für Gemini 1.5 Flash, die Entwicklern neue Anwendungsfälle, mehr Produktionsrobustheit und höhere Zuverlässigkeit ermöglichen sollen
Googles neue KI-Plattform Gemma 2 ist da
Google hat seine nächste Generation der offenen KI-Modelle, Gemma 2, für Forscher und Entwickler weltweit verfügbar gemacht. Gemma 2 bietet eine neue Architektur für höhere Leistung und Effizienz und wird in verschiedenen Größen angeboten. Das Modell nutzt den XLA-Compiler und ist in Varianten mit 9 Milliarden und 27 Milliarden Parametern erhältlich. Entwickler können Gemma 2 über Plattformen wie Kaggle, Colab und Google Cloud nutzen.
Industrienachrichten
Das Märchen von der 500-Millionen-Finanzierungsrunde bei Aleph Alpha
Thomas Knüwer berichtete in seinem Artikel über das Heidelberger Startup Aleph Alpha und deren angebliche Finanzierungsrunde über 500 Millionen Dollar. Trotz weitreichender Berichterstattung in den Medien behauptet Knüwer, dass diese Summe nicht der Wahrheit entspricht. Nach seinen Recherchen beläuft sich die tatsächliche Investition auf etwa 100 bis 125 Millionen Dollar. Der Artikel beleuchtet die Hintergründe und Motive für die aufgeblähte Darstellung der Finanzierung, kritisiert die unkritische Übernahme dieser Zahlen durch zahlreiche Medien und warnt vor den möglichen negativen Folgen für den deutschen Technologiestandort.
Hauptpunkte:
Fehlende Transparenz: Knüwer stellt fest, dass die behaupteten 500 Millionen Dollar weit übertrieben sind und in Wirklichkeit nur etwa 100 bis 125 Millionen Dollar in Form von Eigenkapital in das Unternehmen geflossen sind.
Mediale Übertreibung: Viele Medienhäuser, darunter ARD, ZDF und Handelsblatt, haben die überhöhten Zahlen unkritisch übernommen, ohne sie ausreichend zu hinterfragen.
Motive für Übertreibung: Die übertriebenen Zahlen sollen Aleph Alpha bekannter machen und das Unternehmen attraktiver für zukünftige Investoren, Partner und die Öffentlichkeit gestalten.
Kritik an der Medienberichterstattung: Knüwer kritisiert die Medien für ihre unreflektierte Berichterstattung und betont die Wichtigkeit von genauer und transparenter Kommunikation, besonders in der schnelllebigen und hype-getriebenen Technologiewelt.
Gefahren für den Standort Deutschland: Die übertriebene Darstellung könnte langfristig das Vertrauen in deutsche Tech-Startups und die Investitionsbereitschaft schädigen, ähnlich wie es in der Zeit der New Economy passiert ist.
Knüwers Analyse unterstreicht die Bedeutung von Integrität und Genauigkeit in der Berichterstattung über Technologieunternehmen und mahnt zur Vorsicht bei der Bewertung von Investitionssummen und Unternehmenswerten.
Neben Thomas Knüwer hat nun auch das Manager Magazin die Story aufgefriffen.
Apple gegen die EU: iOS-18-Funktionen bleiben vorerst aus
Apple plant, zentrale Funktionen von iOS 18, darunter das neue KI-Paket "Apple Intelligence", aufgrund regulatorischer Unsicherheiten durch den Digital Markets Act (DMA) vorerst nicht in der EU einzuführen. Apple äußerte Bedenken, dass die im DMA festgelegten Interoperabilitätsvorgaben die Produktintegrität sowie Datenschutz und Sicherheit gefährden könnten. Zu den betroffenen Funktionen gehören auch das iPhone-Mirroring auf Macs und Verbesserungen bei der Fernwartung über SharePlay. Apple strebt jedoch weiterhin eine Lösung mit der EU-Kommission an.
OpenAI übernimmt Screensharing-Startup Multi
OpenAI hat das Team hinter dem Startup Multi, das sich auf Screensharing und Zusammenarbeit spezialisiert hat, übernommen. Multi wurde 2019 gegründet und konzentrierte sich zunächst auf die Entwicklung einer Videokonferenz- und Screensharing-Anwendung für die COVID-19-Pandemie. Im letzten Jahr wurde das Unternehmen dann umstrukturiert, um technische Teams dabei zu unterstützen, schneller zusammenzuarbeiten. Nun wird das gesamte Multi-Team dem LLM-Anbieter OpenAI beitreten und dort speziell an einem KI-gesteuerten Chatbot für Desktop-Computer arbeiten.
OpenAI übernimmt Rockset, um Retrievalfähigkeiten zu verbessern
OpenAI hat den Datenbank-Anbieter Rockset übernommen, um seine Retrievalinfrastruktur zu stärken. Die Integration von Rocksets Technologie soll Nutzern schnelleren Zugriff auf genauere Informationen ermöglichen. OpenAI will Unternehmen dabei unterstützen, Daten in umsetzbare Erkenntnisse umzuwandeln und die Leistung von KI-Tools zu verbessern. Rocksets cloudbasierte Datenbank-Technologie soll dabei eine zentrale Rolle spielen.
TikToks KI-Avatare basieren auf echten Menschen - das macht sie noch beunruhigender
TikToks neue KI-generierte Avatare basieren auf den Bildern echter Menschen, was viele als beunruhigend empfinden. Obwohl die Avatare es Nutzern ermöglichen sollen, personalisierte Inhalte zu erstellen, wirft die Tatsache, dass sie von tatsächlichen Personen abgeleitet sind, erhebliche Datenschutzbedenken auf. Experten warnen, dass diese Technologie missbraucht und zur nicht einvernehmlichen Verwendung von Personenbildnissen führen könnte.
Veröffentlichungen und Ankündigungen
Partnerschaft zwischen Mistral AI und AXA
Mistral AI, ein führender Anbieter von KI-Lösungen, hat eine wichtige Partnerschaft mit dem Versicherungskonzern AXA bekannt gegeben. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden die KI-Modelle von Mistral AI in die GenAI-Plattform von AXA integriert, die rund 150.000 Nutzer auf der Microsoft Azure Cloud bedient. Ziel ist es, die Expertise von AXA im Versicherungsbereich mit der Technologie von Mistral AI zu kombinieren, um personalisierte, effizientere und prädiktivere Versicherungslösungen zu schaffen. AXA will dabei seine Fähigkeiten in Zusammenarbeit mit Mistral AI weiterentwickeln, um spezifischere und zuverlässigere KI-gestützte Anwendungen zu entwickeln, die Bias reduzieren, die Interpretierbarkeit der Ergebnisse verbessern und den CO2-Fußabdruck begrenzen.
Partnerschaft zwischen OpenAI und TIME
OpenAI und TIME haben eine mehrjährige Partnerschaft vereinbart, um Inhalte von TIME in OpenAI-Produkte wie ChatGPT zu integrieren. OpenAI erhält Zugriff auf das Archiv von TIME, um seine KI-Systeme zu verbessern. Die Kooperation unterstützt TIME's Ziel, den globalen Zugang zu akkuraten Informationen zu erweitern und ermöglicht die Entwicklung neuer Produkte unter Nutzung von OpenAI's Technologie.
Databricks Assistant und KI-generierte Kommentare verfügbar
Databricks hat die allgemeine Verfügbarkeit des Databricks Assistant und KI-generierter Kommentare auf allen Cloud-Plattformen angekündigt. Der Assistant kann genutzt werden, um Datenpipelines, SQL-Abfragen und Datenvisualisierungen zu erstellen. Über 80% der Tabellen-Metadaten-Updates auf Databricks werden nun mit KI-Unterstützung erstellt, was die Genauigkeit der Antworten des Assistenten verbessert. Databricks berichtet, dass der Assistant eine überwältigende Akzeptanz erfahren hat, mit über 150.000 monatlichen Nutzern, die ihn nutzen, um automatisch Code zu generieren, Fehler zu beheben und Visualisierungen und Dashboards zu erstellen.
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Zahlen, Studien, Wissenschaft
KI und Freelance-Jobs: Die Realität in Zahlen
Die Auswirkungen von generativer KI auf Freelance-Jobs sind nicht zu übersehen. Eine aktuelle Studie zeigt:
Ersatz einfacher Jobs: Seit dem Start von ChatGPT sind Ausschreibungen für einfache Tätigkeiten wie Schreiben oder Coden um 21% gesunken.
Mehr Anfragen zur Qualitätsverbesserung: Freelancer werden häufiger beauftragt, KI-erstelltes Material zu verbessern oder die Arbeit von Kollegen zu fixen, die mit KI arbeiten, aber keine gute Qualität liefern.
Höhere Bezahlung für spezialisierte Fähigkeiten: Für Tätigkeiten, die von der KI noch nicht erledigt werden können, erhalten Freelancer mit KI-Skills eine höhere Bezahlung. Die verbleibenden Jobs sind komplexer und besser bezahlt.
Rückgang der Nachfrage nach Grafikdesign und 3D-Modellierung: Die Einführung bildgenerierender KI führte zu einem 17% stärkeren Rückgang der Nachfrage nach Grafikdesign und 3D-Modellierung.
Deutsche sehen KI-Auswirkungen auf Arbeitsplatz weniger dramatisch als andere Lände
Laut einer Studie der Boston Consulting Group bewerten deutsche Arbeitnehmer die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf ihren Arbeitsplatz als weniger drastisch im Vergleich zum globalen Durchschnitt. Während weltweit 29% der Befragten besorgt über den Einfluss von KI sind, sind es in Deutschland 39%. Gleichzeitig zeigen sich deutsche Arbeitnehmer im beruflichen Kontext deutlich begeisterter von den Möglichkeiten von KI als im privaten Umfeld.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Prompt Well and Prosper!
Ihr
Martin Blaha
Das KI-Update ist eine wöchentliche Publikation, die von Martin Blaha (3pconsulting.net) produziert wird. Kontakt- und Geschäftsanfragen gerne über LinkedIn.