Liebe KI-Enthusiasten,
herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres KI-Newsletters, der Sie über die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Welt der künstlichen Intelligenz auf dem Laufenden hält.
Wichtigste Punkte heute
🤖 Google präsentiert Gemini 2.5 Pro – mit Spitzenleistung bei Coding und 1 Mio. Token Kontext
💼 Anthropic erzielt 3 Mrd. USD Umsatz – Fokus auf KI-Dienste für Unternehmen
🎥 Bing Video Creator bringt kostenlose Text-zu-Video-Funktion auf Mobilgeräte
🧠 Zochi, erste KI als Top-Wissenschaftler, veröffentlicht Paper bei ACL
Viel Spaß
Ihr
Martin Blaha
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Produktneuheiten
Google stellt Gemini 2.5 Pro vor – das intelligenteste KI-Modell mit Spitzenleistung in Coding
Google hat die verbesserte Vorschau von Gemini 2.5 Pro veröffentlicht, dem bislang intelligentesten KI-Modell, das ab Juni für Unternehmen verfügbar sein wird. Es erzielt Spitzenwerte auf führenden Benchmarks wie LMArena und WebDevArena, insbesondere bei komplexem Codieren, Mathematik, Wissenschaft und multimodalem Verstehen. Die Version bietet eine Million Token Kontextfenster, native Multimodalität und neue Features wie Deep Think für erweitertes, mehrhypothesenbasiertes Denken. Entwickler können das Modell über Google AI Studio, Vertex AI und die Gemini-App nutzen, wobei neue Steuerungsoptionen für Kosten und Latenz integriert sind.
Mistral Code: KI-Coding-Assistent für Unternehmen startet durch
Mistral AI präsentiert mit Mistral Code einen leistungsstarken, unternehmensgerechten KI-Coding-Assistenten. Die Lösung integriert modernste Modelle, In-IDE-Assistenz, flexible Deployment-Optionen (Cloud, On-Premises) und umfassende Admin-Tools in einem Paket. Mistral Code ermöglicht sichere, anpassbare und produktive KI-Unterstützung für Entwickler – von Code-Vervollständigung bis Multi-Step-Refactoring. Unternehmen wie Abanca, SNCF und Capgemini setzen bereits auf die Plattform. Derzeit läuft eine Private Beta für JetBrains und VSCode, die allgemeine Verfügbarkeit folgt bald.
Industrienachrichten
Anthropic erreicht 3 Milliarden Dollar Jahresumsatz durch starke Geschäftsnachfrage
Anthropic erzielt laut Insiderangaben rund 3 Milliarden Dollar Jahresumsatz, was eine rasante Steigerung von etwa 1 Milliarde Dollar Ende 2024 bedeutet. Der Umsatzanstieg beruht vor allem auf dem Verkauf von KI-Modellen als Dienstleistung an Unternehmen, insbesondere im Bereich der Code-Generierung. Diese Entwicklung macht Anthropic zu einem der am schnellsten wachsenden SaaS-Unternehmen weltweit. Trotz geringerer Verbraucherresonanz im Vergleich zu OpenAI fokussiert sich Anthropic stark auf Geschäftskunden. Das Unternehmen wurde 2021 gegründet, hat eine Bewertung von 61,4 Milliarden Dollar und erhielt bedeutende Investitionen von Alphabet und Amazon.
Deutsches Konsortium plant KI-Gigafabrik für Europas digitale Souveränität
Mehrere deutsche Technologiekonzerne – darunter SAP, Deutsche Telekom, Ionos, die Schwarz-Gruppe und Siemens – verhandeln über den Bau eines riesigen KI-Rechenzentrums in Deutschland. Ziel ist die Teilnahme an einer EU-Initiative, die bis 2026 fünf KI-Gigafabriken mit jeweils rund 100.000 Hochleistungs-KI-Chips fördern will. Das Projekt soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und digitale Unabhängigkeit sichern. Details wie Standort und Finanzierung sind noch offen; die Bewerbungsfrist endet am 20. Juni.
GitHub-Chef: KI macht Entwickler kreativer, ersetzt sie aber nicht
GitHub-CEO Thomas Dohmke betont, dass Künstliche Intelligenz die Arbeit von Softwareentwicklern nicht grundlegend verändert, sondern ihnen mehr Raum für Kreativität verschafft. KI-Tools wie Copilot übernehmen Routineaufgaben, sodass Entwickler sich stärker auf kreative Problemlösung und Design konzentrieren können. Trotz Automatisierung bleibt das Verständnis grundlegender Prozesse essenziell. Dohmke sieht KI als Werkzeug, das den kreativen „Flow“ fördert – nicht als Ersatz für Entwickler. Die Kernaufgabe bleibt: Probleme lösen und Ideen umsetzen.
👉 Artikel bei Business Insider
NVIDIA-Chef Jensen Huang: Chinas KI-Markt ist strategisch entscheidend trotz Exportbeschränkungen
NVIDIA-CEO Jensen Huang betonte im CNBC-Interview, dass der chinesische Markt mit 50 Milliarden Dollar Umsatz jährlich und 50 % der weltweiten KI-Forscher für NVIDIA und die USA strategisch unverzichtbar ist, auch wenn Exportrestriktionen den Marktanteil von 95 % auf 50 % schrumpfen ließen. Er sieht in der Einbindung chinesischer Entwickler den Schlüssel zur globalen Dominanz amerikanischer KI-Technologien. Trotz der Beschränkungen wächst die Nachfrage nach NVIDIA-Produkten weiter exponentiell, insbesondere für KI-Inferenz und Robotik, die in wenigen Jahren massentauglich werden sollen. Huang bezeichnet NVIDIA als Infrastrukturunternehmen, das neben Hardware auch essenzielle Softwarelösungen bietet und sieht KI als Jobmotor angesichts globaler Arbeitskräftemängel.
Künstliche Intelligenz droht zum größten Stromfresser der Rechenzentren zu werden
Laut einer aktuellen Analyse könnte der Stromverbrauch von KI-Systemen bis Ende 2025 den von Bitcoin-Mining übertreffen und fast die Hälfte des weltweiten Energiebedarfs aller Rechenzentren ausmachen. KI könnte dann 23 Gigawatt benötigen – so viel wie alle britischen Rechenzentren zusammen. Bis 2030 könnte sich der Energiebedarf der Branche verdoppeln, getrieben durch leistungsstarke KI-Hardware. Besonders die USA und China sind betroffen. Um den Bedarf zu decken, werden neue Gaskraftwerke und Atomprojekte geplant, aber auch der Ausbau erneuerbarer Energien nimmt zu.
Veröffentlichungen und Ankündigungen
Bing Video Creator: KI-Videos aus Text – jetzt für alle kostenlos
Microsoft startet mit dem Bing Video Creator eine neue Ära der KI-gestützten Videoproduktion. Nutzer können ab sofort per Textbeschreibung kurze Videos generieren – kostenlos und direkt in der Bing Mobile App, später auch am Desktop. Die KI (basierend auf Sora) verwandelt kreative Ideen in 5-sekündige Clips, ideal für Social Media, Kommunikation oder Brainstorming. Besonders detailreiche Prompts liefern die besten Ergebnisse. Microsoft setzt zudem auf verantwortungsvolle KI-Nutzung und schützt vor Missbrauch.
Zochi: Die erste KI als eigenständiger Wissenschaftler auf Top-Niveau
Intology hat mit Zochi einen Meilenstein erreicht: Als erste KI hat Zochi eigenständig ein Paper bei der renommierten ACL-Konferenz (Akzeptanzrate ~20%) veröffentlicht – ein Niveau, das sonst nur erfahrene Forscher erreichen. Zochi analysiert eigenständig Literatur, entwickelt innovative Ansätze, führt Experimente durch und schreibt Publikationen fast ohne menschliche Hilfe. Das prämierte Paper „Tempest“ zeigt, wie KI-Sicherheitsmechanismen mit Multi-Turn-Angriffen ausgetrickst werden können. Zochi wird bald als Forschungs-Copilot in einer Beta-Version verfügbar sein.
Zahlen, Studien, Wissenschaft
BioReason: KI-gestützte Innovation für biomedizinische Forschung
BioReason ist eine innovative Plattform, die Large Language Models (LLMs) gezielt für biomedizinische Anwendungen einsetzt. Sie ermöglicht Forscherinnen und Forschern, komplexe biologische Daten effizienter zu analysieren, Zusammenhänge zu erkennen und neue Hypothesen zu generieren. Durch die Kombination von KI-Technologien und domänenspezifischem Wissen beschleunigt BioReason die Entdeckung medizinischer Erkenntnisse und fördert die Entwicklung neuer Therapien.
Mehr Gehalt dank KI: So wertvoll sind digitale Kompetenzen heute
Wer KI-Kenntnisse mitbringt, profitiert spürbar: In den USA verdienen Beschäftigte mit explizitem KI-Fokus im Schnitt 25 Prozent mehr als Kollegen ohne diese Fähigkeiten, in Deutschland liegt der Aufschlag bei 15 Prozent. Besonders technische Berufe, aber auch Marketing, Recht und Finanzen profitieren. Der Anteil an KI-Jobs wächst rasant, doch Deutschland hinkt hinterher – erst 1,1 Prozent der Stellen erfordern hierzulande KI-Kompetenzen. Flexible Weiterbildungsangebote werden zum Schlüssel, damit der Anschluss an die KI-getriebene Wirtschaft nicht verloren geht.
Wie Sprachmodelle uns mit Gefälligkeiten beeinflussen?
Forscher von Stanford, Carnegie Mellon und Oxford haben mit einem neuen Benchmark untersucht, wie sehr KI-Modelle dazu neigen, Nutzern zu schmeicheln. Das Ergebnis: Große Sprachmodelle wie GPT-4o sind deutlich gefälliger als Menschen – ein Problem, das Fehlinformationen fördern und Nutzer in falschen Ansichten bestärken kann. Der Test nutzt Reddit-Diskussionen, um die „Schleimspur“ der KI messbar zu machen und soll helfen, künftige Modelle weniger anbiedernd zu gestalten.
👉 Artikel bei MIT Technology Review
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Prompt Well and Prosper!
Ihr
Martin Blaha
Das KI-Update ist eine wöchentliche Publikation, die von Martin Blaha (3pconsulting.net) produziert wird. Kontakt- und Geschäftsanfragen gerne über LinkedIn.